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Witzenmann GmbH

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Witzenmann-Stammhaus in Pforzheim
Wellschläche im industriellen Einsatz

Die Witzenmann GmbH ist ein weltweit führender Hersteller von flexiblen metallischen Elementen mit Hauptsitz in Pforzheim. Die Firma wurde 1854 von Heinrich Witzenmann (1829-1906) als Schmuckwarenfabrik gegründet. Heinrich Witzenmann erfand 1885 den Metallschlauch und begründete damit den Erfolg des Unternehmens, das bald die Schmuckproduktion aufgab und sich auf die Metallschläuche konzentrierte.

Mit etwa 1500 Mitarbeitern am Standort Pforzheim ist die Firma ein wichtiger Arbeitgeber. Weltweit hat die Witzenmann GmbH circa 4300 Mitarbeiter (2018). Die Witzenmann-Firmengruppe umfasst 24 Unternehmen. Das Unternehmen betreibt eigene Abteilungen für den Maschinen-/Werkzeug- und Musterbau.

Ein wesentlicher Schwerpunkt ist die Herstellung von verschiedenartigen Metallschläuchen. Daneben werden Kompensatoren, Metallbälge, Fahrzeugteile und mehr gefertigt.

Geschichte

Patenturkunden von 1885
Werbung von 1930
Werbung von 1930
Metallschlauchfabrik Witzenmann 1935
Metallschlauchfabrik Pforzheim 1954

Heinrich Witzenmann (1829-1906) war ein Sohn des Karlsruher Hoforchesterdirektors Johann Friedrich Witzenmann. Ungefähr 1845 kam Heinrich Witzenmann noch Pforzheim in die Lehre zu seinem Onkel Christoph Friedrich Witzenmann, der 1829 den Handelsverein, einen Vorläufer der Handelskammer, mitgeründet hatte und mehrmals der Abgeordnete Pforzheims im badischen Landtag war. 1854 gründete Heinrich Witzenmann in Pforzheim eine eigene Schmuckwarenfabrik, die am 6. November die Konzession erhält. In den ersten Jahren ihres Bestehens befand sich die Firma am Marktplatz. 1861 beschäftigte die Firma bereits 60 Arbeiter und Angestellte. Bald darauf zog man in die Holzgartenstraße.

1877 erfolgte die Gründung einer Zweigfabrik in Paris zusammen mit Eugéne Levavasseur. Im Sommer 1885 erfanden Heinrich Witzenmann und Eugéne Levavasseur den Metallschlauch. Vom 4. August 1885 an mit dem französischen Patent Nr. 170479 und vom 27. August 1885 an mit dem DRP Nr. 34871 wird der Metallschlauch in seiner ersten gewickelten Ausführung patentiert. 1886 war eine Versuchswerkstätte für die Metalschlacuhfertigung mit drei Arbeitern in Pforzheim eingerichtet. 1889 begann der geregelte Betrieb mit 5 Arbeitern und der Verkauf in kleinem Maßstab, die Tagesleistung betrug etwa 100 Meter. Vom 20. Oktober 1889 an wird mit dem DRP Nr. 52751 (Heinrich Witzenmann) der Metallschlauch in seiner zweiten gewickelten Ausführung patentiert.

Um 1890 traten Heinrich Witzenmanns Söhne Emil Witzenmann und Adolf Witzenmann in die Firma ein. 1891 erfolgte die Entwicklung des Metallschlauchs in seiner dritten gewickelten Ausführung (Agraffschlauch) durch Heinrich Witzenmann. lm selben Jahr Versuche, ein starres Metallrohr durch schraubengängige Wellung biegsam zu machen. Vom 2. Februar 1894 an wird der Metall-Doppelschlauch durch das DRP Nr. 76745 (Heinrich Witzenmann) patentiert. Ab 1899 wurde das Warenzeichen „Hydra“ verwendet. Die Firma zog in die am sogenannten „Unteren Hammer“, am heutigen Platze, neu errichtete Fabrik. Es werden ungefähr 80 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Tagesleistung etwa 1500 m. Am 26. Mai 1899 wird die Firma Heinrich Witzenmann in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt unter der neuen Firma: Metallschlauch-Fabrik Pforzheim vorm. Heinrich Witzenmann G.m.b.H. Das alte Firmengebäude in der Holzgartenstraße wurde etwa 1904 abgerissen.

Emil Witzenmann erfand 1909 den geschweißten Metallschlauch, der vom 10. Januar 1909 an durch DRP Nr. 237250 patentiert wird. Vom 29. Juli 1920 an wird durch DRP Nr. 367 185 (Emil Witzenmann) der doppelwandige geschweißte Metallschlauch und der Metallschlauch-Kompensator in seiner heutigen Form patentiert.

Die Zweigwerke in Paris - dieses noch heute unter der Firma Manufacture Métallurgique de la Jonchére bestehend - und Riga gingen infolge des für Deutschland unglücklichen Ausgangs des Ersten Weltkriegs verloren.

as Unternehmen beschäftigte 1929 etwa 300 Arbeiter und Angestellte. Die Tagesleistung betrug über 10.000 Meter. Auf dem über 20.000 qm großen Fabrikgelände befinden sich Arbeits- und Lagerräume von ungefähr 12.000 qm Grundfläche.

Vom 27. Februar 1935 an wird durch das DRP Nr. 679999 (Emil Witzenmann) das Gelenkrohr patentiert. Die Zahl der seit 1885 herausgenommenen Patente und Gebrauchsmuster übersteigt 1000.

Walter Witzenmann, Sohn Emil Witzenmann‘s, trat 1935 in die Firma ein. Sein Bruder Herbert Witzenmann folgte 1937. Nach dem Tod ihres Vaters 1937 und ihres Onkels Adolf 1944 führten die Brüder allein die Geschäfte.

Am 23. Februar 1945 wird die Metallschlauch-Fabrik Pforzheim zusammen mit dem Großteil der Stadt nahezu vollständig zerstört. Am 5. April 1945, wenige Tage vor der Besetzung der Stadt, wird der Notbetrieb geschlossen. Am 22. Mai 1945 nimmt die Metallschlauch-Fabrik Pforzheim als einer der ersten Industrie-Betriebe Pforzheims die Arbeit wieder auf. Der Restbestand an Gebäuden, teilweise ohne Dach, nimmt ca. 1.000 qm Grundfläche ein. Am Ende des Jahres 1946 werden wieder 95 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Die bebaute Grundfläche ist ungefähr 1.900 qm groß. Der Umsatz beiträgt 12 Prozent des Umsatzes 1929. lm Jahre der Währungsreform 1948, dank welcher erst ein rascherer Wiederaufbau möglich ist, werden 27 Prozent des Umsatzes 1929 erzielt. Die Beschäftigtenzahl ist auf 150 Arbeiter und Angestellte angestiegen. Die bebaute Grundfläche beträgt 3.300 qm. Am Ende des Jahres 1950 werden 216 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Die Gebäude nehmen eine Grundfläche von ungefähr 4.400 qm ein. Der Umsatz ist auf 73 Prozent des Umsatzes 1929 gestiegen. Für das Jahr 1952 lauten die Zahlen: 270 Arbeiter und Angestellte, 5.500 qm bebaute Grundfläche, 149 Prozent des Umsatzes 1929.

Im Jahr 1954, also 100 Jahre noch der Gründung des Unternehmens, 69 Jahre noch der Erfindung des Metallschlauchs, 9 Jahre noch der Zerstörung, wurden in dem wiederaufgebauten Werk ungefähr 350 Arbeiter und Angestellte in Arbeits- und Lagerräumen, die etwa 9.000 qm Fläche besitzen, beschäftigt. Der Jahresumsatz beträgt etwa 200 Prozent des Umsatzes 1929, von dem rund 20 Prozent exportiert werden. Die Tagesleistung steigt auf 14.000 m.

Der Umsatz betrug 2017 610 Millionen € (2009: 321 Millionen) bei 60 Prozent Exportquote. Vorsitzender der Geschäftsführung war damals Hans-Eberhard Koch.

Im Oktober 2019 wurde bekannt, daß sich lt. BNN das Unternehmen deutlich schlechter als geplant lt. Andreas Kämpfe der Vorsitzeneder Geschäftführung in Pforheim und Remchingen entwickle und man hier kein Geld verdiene.

Seit Sommer des Jahres verhandle man deshaln mit den Tarifpartnern über Kostensenkungen ohne Personalabbau.

In Pforzheim habe man bereits Schichten reduziert und Überstunden abgebaut.

Adresse

Witzenmann GmbH
Östliche Karl-Friedrich-Straße 134
75175 Pforzheim
Telefon: (0 72 31) 58 10
Telefax: (0 72 31) 58 18 20
E-Mail: wiAt sign.svgwitzenmann.com

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