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Gerd Fleig

Von Stadtwiki

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Gerd Fleig (* 25. April 1926 in Pforzheim; † 3. Januar 2015) war Musiklehrer in Neulingen. Er leitete die Musikschule Fleig-Stelzer und wurde für sein Engagement zum Ehrenbürger der Gemeinde Neulingen ernannt und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Leben

Gerd Fleig wurde am 25. April 1926 in Pforzheim geboren. Sein Vater Fritz gründete 1922 die Musikschule Fleig und war selbst Musikdirektor war. Seit seinem sechsten Lebensjahr spielte Gerd Fleig Klavier. Nach seinem Studium an der Musikhochschule Karlsruhe war er von 1947 bis 1948 Kapellmeister an der Kammerbühne Karlsruhe, dann bis 1949 Chordirektor, Repetitor und Kapellmeister am Stadttheater Pforzheim. Ab 1950 war er Chordirigent und Musiklehrer im freien Beruf. Mit dem Chor Eintracht Dürrn machte Gerd Fleig 1952 seine erste Rundfunksendung: woraus immerhin 86 wurden.

1955 kam zur Musikschule die Gesangsschule hinzu. 1960 gründete er den Südwestdeutschen Konzertchor und die Pforzheimer Opernschule. Vier Jahre später erfolgte die staatliche Anerkennung seiner Musikschule mit dem Prädikat „künstlerisch hochstehend“ durch das Regierungspräsidium Nordbaden. Sein erstes Auslandsgastspiel gab Fleig 1966 in Wales. Es folgten Engagements als Dirigent in England, Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Italien, Norwegen, den USA, Kanada, Spanien, Ungarn, Portugal und Österreich. Fernsehaufzeichnungen mit Chor und Opernschule gab es ebenfalls in vielen Ländern.

Von 1969 bis 1988 war Gerd Fleig Lehrbeauftragter für Stimmbildung und Sprechtechnik an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe sowie von 1986 bis 1995 Regionalvorsitzender des Deutschen Berufschorleiterverbandes für Baden-Württemberg und Mitglied des Musikrats des Landes Baden-Württemberg. Und dann war er eben „der Mann am Klavier“. Denn der Wahl-Neulinger war Klavierbegleiter der Kammersänger Gottlob Frick, Joseph Traxel, Fritz Wunderlich, Anton Dermota, Otto von Rohr, René Kollo und der Kammersägerin Sylvia Geszty. Viele Stars verließen sich auf Gerd Fleigs Fähigkeiten am Flügel. Der Pianist betrieb aber auch Orchesterarbeit mit den Stuttgarter Philharmonikern, den Berlinern Symphonikern, dem Schwäbischen Symphonieorchester, dem Südwestdeutschen Kammerorchester und dem Stadttheaterorchester Pforzheim.

Ein besonderes Jubiläum war sein 2500. Auftritt als Musiker im Oktober 1995 im Johanneshaus Öschelbronn. Seitdem waren noch viele Auftritte dazugekommen. Von Gerd Fleig gibt es außerdem rund 300 Originalkompositionen und Bearbeitungen für Chöre, Sologesang und Instrumente. 1975 ist die Musikschule von Pforzheim in größere Räumlichkeiten nach Göbrichen umgezogen. Als sein Lebenswerk feierte Musikdirektor Gerd Fleig am 15. Juli 2012 deren 90-jähriges Bestehen in der voll besetzten Göbricher Büchighalle mit einem tollen Konzert. Zu den begeisterten Besuchern zählte als ehemaliger Gesangsschüler auch der aus Bauschlott stammende Tenor Jay Alexander.

Gerd Fleig war Ehrenchorleiter der Freundschaft Göbrichen, der Freundschaft Ersingen, des Liederkranzes Karlsruhe-Hagsfeld, des Südwestdeutschen Konzertchors und der Dillsteiner Singgemeinschaft. Dutzende von Auszeichnungen konnte der Musikdirektor in seinem langen Leben entgegennehmen. Die höchste Ehrung war für ihn die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Jahre 1985 durch Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Am 30. Juni 2002 erhielt er als Erster die Bürger-Medaille der im Januar 1974 gegründeten Gemeinde Neulingen. Die frühere Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle überreichte ihm als erstem Künstler in der Region im September 2004 die Gottlob-Frick-Medaille. Seine letzte große Ehrung erhielt er im Sommer 2012 mit einer Urkunde der GEMA, der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Organisation als Komponist.

Auch nach seinem Abschiedskonzert als Solopianist am 21. September 2013 war der mit Leib und Leben überzeugte Musiker Fleig bis zuletzt unermüdlich tätig.

Quellen

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