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Stadtkirche Neuenbürg
Von Stadtwiki
Die Stadtkirche Neuenbürg ist die evangelische Kirche in Neuenbürg. An dieser Stelle wurde bereits bei der Gründung von Neuenbürg eine Kirche erbaut, der heutige Bau wurde nach dem Stadtbrand von 1783 errichtet.
Sie steht in der Ortsmitte von Neuenbürg und ist die Kirche der Evangelischen Verbundkirchengemeinde Neuenbürg.
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Geschichte
Die Stadtkirche entstand im Zuge der Siedlungsgründung von Neuenbürg im 14. Jahrhundert. 1393 wurde die Kirche unter dem Namen Zu unseren Lieben Frauen erstmals erwähnt. 1586 wird das Kirchlein im Städtlein als turmloses Gebäude von elf Meter Länge und 7,20 Meter Breite mit einem Dachreiter mit zwei Glocken beschrieben.
1594 erfolgte ein Neubau mit etwa doppelter Breite und Länge sowie einem 19 Meter hohen Turm. Die Vergrößerung der Kirche war zu Lasten des ohnehin begrenzten umgebenden Raumes erfolgt und die Kirche stand äußerst gedrängt an den Nachbargebäuden. Nach Süden waren nur etwa 60 cm Platz zum nächsten Gebäude. 1688 wurde die Kirche nach Norden verbreitert. 1733 wurde der Turm umgebaut. Die Statik der Kirche war jedoch ungenügend, so dass die Last des Dachstuhls die Außenmauern umzudrücken drohte.
Nachdem die Kirchengemeinde das südlich dicht angrenzende Gebäude erwerben konnte, überlegte man zunächst eine Verbreiterung der Kirche nach Süden, entschloss sich dann jedoch wegen der bereits bekannten statischen Mängel für einen kompletten Neubau, für den weitere Grundstücke erworben werden mussten. Im Dezember 1777 wurde der barock ausgeführte Neubau eingeweiht. Er hatte jedoch nur sechs Jahre Bestand und wurde beim Stadtbrand 1783 vernichtet.
Nach Plänen von Land-Oberbauinspektor Johann Adam Groß entstand darauf bis 1788 ein erneuter Neubau in seiner heutigen Gestalt, der im Wesentlichen den Abmessungen des Baus von 1777 folgt, jedoch deutlich schlichter ausgeführt ist. Die Kirche wurde in den 1950er Jahren und nochmals 1978 renoviert und erhielt 1971 eine neue Orgel.
Beschreibung
Die Stadtkirche ist ein Saalbau mit geschwungener Westturmfassade. Ihr Baustil ist eine Übergangsform vom Barock zum Klassizismus, da man noch einige barocke Elemente des nur kurz bestehenden Vorgängerbaus wie den geschweiften Westgiebel übernommen hatte, im Stil der Zeit jedoch beim Neubau 1788 bereits auf eine klassizistisch vereinfachte, auf Rechtecke und Kreise reduzierte Formensprache für die Gliederung der Fassade mit Rundbogenfenstern, Ochsenaugen, Lisenen und anderem zurückgriff.
Im Westen der umlaufenden einstöckigen Empore ist die Orgel, im Osten ein Kanzelaltar eingebaut.
Die Orgel wurde 1971 von der Orgelbaufirma Mühleisen (Straßburg) erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 27 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertraktur ist elektropneumatisch. Das Gehäuse wurde 1740 von Johann Adam Schmahl errichtet.
Literatur
- Stadt Neuenbürg (Hrsg.): Heimatbuch Neuenbürg. Neuenbürg 1980, S. 196–199.
- Hermann Diruf, Christoph Timm: Kunst- und Kulturdenkmale in Pforzheim und im Enzkreis, Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1680-0, S. 258