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Rothsalmbach

Von Stadtwiki

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ungefähre Lage von Rothsalmbach - Haselwiesen braun markiert

Rothsalmbach war der Volkssage nach eine abgegangene Siedlung auf der Gemarkung Ölbronn. Es soll demnach auch in Bretten ein "Rothsalmbacher Tor" gegeben haben.[1] Der Ort und der Name ist jedoch nicht schriftlich in einer Urkunde überliefert.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name setzt sich aus den Bestandteilen "Roth" wahrscheinlich mit der Bedeutung für "roden, abholzen" und Salmbach, welches sich von salw (trüb) ableitet (vgl. den Ort Salmbach bei Engelsbrand). Entsprechend hat der Name die Bedeutung "gerodete Siedlung am trüben Bach".

Da der Ort nach einem Bach benannt worden ist, aber am Flur Haselwiese nicht direkt ein Fluss liegt, bleibt die Frage offen welcher Bach gemeint ist. Nördlich liegt die Salzach, weshalb ferner eine Abwandlung des Namens zu Salmbach vorstellbar wäre. Östlich liegen der Mühlgraben sowie der Büllstrichgraben. Eventuell könnte Rothsalmbach der ursprüngliche Name einer dieser Bäche gewesen sein, allerdings sind deren Namen schon seit dem 16. bzw. 13. Jahrhundert belegt. Zum anderen verlaufen nördlich bei Kleinvillars noch einige Rinnsale in die Salzach, welche eventuell auch in Frage kämen (vgl. Baumbach).

Lage und Funde

Der Ort soll an den Haselwiesen/Hollerwiesen an der Grenze zu Kleinvillars und Bauschlott gelegen haben. Dort selbst sind schon beim Pflügen Mauer-, Scherben- und Ziegelreste entdeckt worden. Diese wurden jedoch nie genauer untersucht, weshalb es sich nicht eindeutig sagen lässt, ob diese römischen oder mitteralterlichen Ursprungs sind. Desweiteren stieß man bei Arbeiten auch auf Tuchel/Wasserleitungsrohe aus Holz in den Dammwiesen, die bis zur Flur Brühl verliefen.[2] Es könnte sich hierbei um eine Trinkwasseranlage aus dem ersten Jahrtausen handelt, allerdings wurden auch diese nicht untersucht.

Der "Brühlbronnen" soll der Sage nach der ehemalige Dorfbrunnen gewesen sein.[3] Dieser lag auf den Haselwiesen.[4]

Theorien

Da der Ort lediglich durch eine Volkssage bekannt ist, bildeten sich mehrere Theorien über den wahren Kern von Roth-Salmbach.

Römische Nachfolgesiedlung

Da die Fundstücke wahrscheinlich auf eine römische Niederlassung hindeuten, glaubt der Schreiber der Maulbronner Oberamtsbeschreibung Eduard Paulus (1870), dass Rothsalmbach auf diese ehemalige Siedlung gegründet wurde, dann jedoch schon früh aufgegeben wurde.[5]


Der Lokalhistoriker Johannes Haßpacher (1982) schränkte beim Versuch den frühmittelalterlichen Ort Mulinhusen zu lokalisieren den Bereich auf das Gebiet Haselwiesen-Brühl-Lerchenmühle-Holleracker ein. Sollte dies korrekt sein, ergäben sich zwei mögliche Schlussfolgerungen daraus:

Mühlhäuser Nachfolgesiedlung

Rothsalmbach muss eine Nachfolgesiedlung des im 10. Jahrhundert untergegangenen Mulinhusen sein. Im Jahr 1244 wird in einer Urkunde die Grenze zwischen Bauschlott und des ehemaligen Mulinhusen genau festgelegt und man einigte sich darauf, dass östlich dieser Linie das Kloster Maulbronn für das kirchliche Seelenheil der dortigen Menschen zuständig ist. Da hierbei nur Ölbronn genannt wird, lag Rothsalmbach entweder westlich der Grenze oder, was wahrscheinlicher ist, gab es damals den Ort (noch) nicht (mehr). Da ab den 16. Jahrhundert vermehrt Lagerbücher mit Flurnamen existieren, ist es eher unwahrscheinlich, dass Rothsalmbach noch bestand ohne entsprechende Erwähnungen oder Hinweise darin. Damit hätte die Siedlung entweder maximal zwischen Mitte des 10. bis Anfang des 13. Jh. bestanden oder zwischen Mitte des 13. Jh. bis Anfang des 16. Jh..

Rothsalmbach=Mühlhausen

Eine deutlich einfachere und vielleicht wahrscheinlichere Schlussfolgerung aus Haßpachers Mulinhusen-Suche wäre, dass mit der Legende von Rothsalmbach eigentlich Mulinhusen gemeint ist. Demnach müssten die gefundenen Gebäudereste zumindest teilweise die Ruinen Mulinhusens sein. Des Weiteren war der Name Mühlhausen (Mulinhusen) den Leuten noch lange nach dessen Abgang ein Begriff. So gab es nicht nur ein Mühlhäuser Feld (1244 erwähnt) und ein Mühlhäuserwald (1738), sondern es war auch bis 1738 die Mühlhäuser Mark bekannt. In diesem Forstlagerbuch aus dem Jahr 1738 heißt wird zudem berichtet: "[...] und Mühlhausen stünde auch nicht mehr, außer ein alt verfallen Gemäuer und Schutt wäre in derselben refier anzutreffen [...]". Es ist daher unplausibel wieso das Wissen über Mühlhausen in den nächsten 100 Jahren verloren gegangen ist, während sich die Legende eines bisher unbedeutenden Weilers erhalten hat.

Gemäß dieser Theorie müsste noch eine Erklärung erfolgen, wie es zu dem neuen Namen Rothsalmbach kam. Eine Möglichkeit ist, dass im 18./19. Jahrhundert der Name Mühlhausen in Vergessenheit geraten ist und stattdessen wurde womöglich der Wüstungsort näher beschrieben: "dort am gerodeten Salzach (?)". Die Rodungsaktivität könnte z.B. die Abholzung des Baumbachwaldes Anfang des 18. Jahrhunderts beschreiben oder die Rodung des Herrschaftswaldes (1721 als Mühlhäuserwald bezeichnet) ab 1810. Letzterer grenzt direkt an den Haselwiesen und heißt heute Herrschaftsfeld.

Einzelnachweise

  1. Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Maulbronn. Stuttgart 1870. S. 268
  2. Johannes Haßpacher (1982): Ein Dorf an der Grenze - Chronik von Ölbronn, S.97
  3. ebd, S.578
  4. Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Maulbronn. Stuttgart 1870. S. 268
  5. Eduard Paulus, S. 268
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