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Karl Heinz Stocker
Von Stadtwiki
Prof. Dr.-Ing. Karl Heinz Stocker (* 1. März 1920 in Pforzheim; † 2013 in Pforzheim) war Architekt, Hochschullehrer, Künstler und Autor.
Inhaltsverzeichnis |
Leben
Karl Heinz Stocker nahm während des Zweiten Weltkrieges als junger Soldat am Afrikafeldzug unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel teil. Im Mai 1943 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Als Kriegsgefangener in Trinidad (Colorado, USA) immaktrikulierte er sich als Fernstudent an der Technischen Hochschule Graz und studierte zeitgleich an der amerikanischen Lagerhochschule Architektur und Bauingenieurwesen. Das amerikanische Studium beinhaltete Zeichnen, Malen, Modellieren und Aquarellieren.
Nach seiner Rückkehr 1946 setzte er das Architekturstudium an der Technischen Hochschule Stuttgart fort und schloss es 1949 ab. Im gleichen Jahr wurde er erster Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Baukonstruktion. An den Technischen Hochschulen Karlsruhe und Stuttgart promovierte er 1959 über den Kelterbau im Stromgebiet des Neckars zum Dr.-Ing.
Nach seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent war er als Freier Architekt in Pforzheim tätig. Dort realisierte er eine Vielzahl anspruchsvoller und herausragender Bauten. Im Jahre 1964 erhielt er einen Ruf an die Architektur-Abteilung der Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen in Biberach an der Riß. 1968 wurde er an die Staatliche Ingenieurschule Karlsruhe (heutige Hochschule Karlsruhe) für die Lehrgebiete Innenraumgestaltung und Entwerfen am Fachbereich Architektur berufen.
Neben seiner Hochschultätigkeit hat Karl Heinz Stocker immer geplant und gebaut. Seine Projekte wurden vielfach ausgezeichnet und gewürdigt. Zudem war er als Preisrichter, Gutachter und Berater für Gemeinden tätig. Auch für die Architektenkammer Baden-Württemberg und den Bund Deutscher Architekten (BDA) war er in leitenden Ämtern aktiv und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. 1977 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands.
Als Architekt und Berater prägte er den Wiederaufbau der Stadt Pforzheim entscheidend mit. Ende der 1980er-Jahre beklagte er, dass vom ursprünglichen städtbaulichen Grundkonzept des Wiederaufbaus nicht mehr viel übrig sei.
Seit 2000 führt sein Sohn Florian Stocker (* 2. Mai 1967 in Pforzheim) das Architekturbüro Stocker weiter.
Am 29. Februar 2008 übergab Karl Heinz Stocker sein gesamtes künstlerisches Werk und eine über Jahrzehnte gesammelte, umfangreiche stadtgeschichtliche Dokumentation dem Stadtarchiv Pforzheim.
Werke in Pforzheim
- Blumenhofbau, 1955
- Kleinsteinbacher Schule, 1964
- Wohn- und Geschäftshaus Tronser, Durlacher Straße, 1967/68
- Krankenhaus Siloah, 1960–63
- Heim am Hachel, 1965–71
- Martin-Luther-King-Haus, Goldschmiedeschulstraße, 1971/72
- Troc, Westliche 28, 1952/53
- Wohnhaus Schmidt-Staub, 1951/52
- Alter Schloßberg 1–5, 1954–60
Weblink
- Literatur von und über Karl Heinz Stocker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Weitere Informationen auf der Internetseite des Architekturbüro Stocker
Einzelnachweise
- Magazin der Hochschule Karlsruhe: Nachruf auf Prof. Dr.-Ing. Karl Heinz Stocker. Ausgabe Ausgabe 68, Wintersemester 2013/14.
Literatur
- Stocker, Karl Heinz . In: Christoph Timm: Pforzheim. Kulturdenkmale in den Ortsteilen, Pforzheim 2006, S. 342 bis S. 376: Baumeister und Bildhauer. Kleines Who-is-Who der baubeteiligten Künstler, hier S. 372.