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Gustav Reichenbach

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Gustav Reichenbach 1951 vor seinem Schreibtisch

Gustav Reichenbach (* 15. März 1888 in Pforzheim; † 9. Mai 1961) war Stadtrat in Pforzheim.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er war von 1922 bis 1928 Prokurist und von 1928 bis 1961 persönlich haftender Gesellschafter der Firma G. Rau GmbH & Co. KG. Von 1951 bis 1955 war er Stadtrat der FDP. Er hat verschiedene Patente angemeldet.

Nachruf auf Gustav Reichenbach

Gustav Reichenbach gestorben. Aus der Pforzheimer Zeitung vom 10. Mai 1961.

Völlig unerwartet starb nach kurzer Krankheit gestern im Alter von 73 Jahren Gustav Reichenbach, der Chef eines der bedeutendsten Pforzheimer Betriebe, der Firma G. Rau. Mit der Familie und den nächsten Angehörigen trauert die große Betriebsfamilie um den Verstorbenen, der in über 50jähriger rastloser Tätigkeit an vorderster Stelle eine Weltfirma schuf, und der trotz vielfacher Inanspruchnahme ein persönliches Verhältnis zu allen seinen Mitarbeitern hatte, das auch nach der Pensionierung nicht abriß. Gustav Reichenbach wurde am 15. März 1888 in Pforzheim geboren und trat nach dem Besuch Gymnasiums 1910 in die Firma G. Rau ein, in der sein Vater 1898 Teilhaber geworden war. Tätigkeiten im Ausland, so in England, Frankreich, in der Schweiz und Südamerika weiteten den Blick des jungen Kaufmanns. Am ersten Weltkrieg nahm der Verstorbene als Artillerie-Offizier an der Westfront teil. 1922 wurde er Prokurist, sechs Jahre später Teilhaber. Der traditionellen Doubléfertigung fügte er Ende der zwanziger Jahre Sondererzeugnisse für die Füllhalterindustrie und wenig später solche für die Elektrotechnik und den Apparatebau hinzu. Beide erwiesen sich in der Folge als besonders weitschauende Planungen. Zahlreiche Berufs- und Fachorganisationen rechneten es sich zur Ehre an, daß der immer Tätige auch ihnen seinen Rat lieh. So war der Verstorbene u. a. einige Jahre Mitglied des Präsidiums und bis zuletzt Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer, ferner Aufsichtsratsmitglied der Ständigen Musterausstellung und Verwaltungsratsmitglied des Arbeitsamtes, ebenso war er über ein Jahrzehnt Obmann der Fachgruppe Halbzeugwerke und Beiratsmitglied des Industrieverbandes Schmuck und Silberwaren. Vorstands- und Beiratsämter bekleidete er ferner im Verband der Füllhalterindustrie und der Fachvereinigung Edelmetalle und im Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie, Schwäbisch Gmünd. Auch als bewährter Kommunalpolitiker wird er in der Erinnerung weiterleben. Der sofortige Wiederaufbau der Firma nach der Zerstörung im letzten Kriege war von seinem Mut und seinem Vertrauen an die Zukunft getragen. Als er im Jahre 1952 im größer und leistungsfähiger wiederaufgebauten Unternehmen, anläßlich des 75jährigen Bestehens der Firma, seinen Mitarbeitern für ihre Hilfe dankte, war dies wohl einer der schönsten Augenblicke seines erfolgreichen Lebens. Erholung und Spannkraft fand der Verstorbene in der Natur als begeisterter Jäger und in seinem Heim bei seinen geliebten Büchern. Mit der Familie und den Angehörigen der Firma G. Rau trauert die Goldstadt um einen jener Männer, denen sie ihren Weltruf verdankt.

Quellen

Literatur

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