Zur Anmeldung als Teilnehmer bitte E-Mail mit Nennung des gewünschten Benutzernamens an: pfenz@mail.de

Grabdenkmal für die Markgrafen Ernst Friedrich und Jakob III. von Baden-Durlach

Von Stadtwiki

Wechseln zu: Navigation, Suche
Grabdenkmal für die Markgrafen Ernst Friedrich und Jakob III. von Baden-Durlach
Grabdenkmal für die Markgrafen Ernst Friedrich und Jakob III. von Baden-Durlach

Das Grabdenkmal für die Markgrafen Ernst Friedrich und Jakob III. von Baden-Durlach ist ein Kulturdenkmal, das den beiden Söhnen des Markgrafen Karl II. von Baden und der Anna von Pfalz-Veldenz gewidmet ist.[1]

Es steht an der Nordostwand im Stiftschor der Schlosskirche St. Michael in Pforzheim. Das Kunstwerk ist eines der „markgräflich badischen Fürstendenkmäler“[2] und ist ein „erstrangiges Werk, das den Stilformen des Frühbarock nahe steht“.[3] Das Grabdenkmal stammt aus der Zeit um 1604.[4] Geschaffen wurde es laut Hans Rott von einem Bildhauer, der am Friedrichsbau des Heidelberger Schlosses arbeitete, zu denen auch der Bildhauer Steffen Falck aus Pforzheim zählte. [5] Auftraggeber war laut Christoph Timm vermutlich der Markgraf Georg Friedrich, der nach dem verfrühten Tod der beiden untereinander verfeindeten Brüder Ernst Friedrich († 14. April 1604) und Jakob III. († 17. August 1590), die Markgrafschaft Baden-Durlach de jure/de factowieder vereinigte. Das Denkmal zeigt die beiden Fürsten Ernst Friedrich und Jakob III. in voller Rüstung. Die Figuren stehen in Nischen und werden von Säulen flankiert. Über den beiden Standfiguren erhebt sich ein Aufsatz mit dem Relief der Auferstehung Christi. Darüber befindet sich ein Wappenmedaillon, das von zwei Engeln gehalten wird. Fünf kleine Standfiguren umrahmen das Kunstwerk. Sie stellen Allegorien auf die Kardinaltugenden dar.

Mathias Köhler beschreibt das Aussehen des Denkmals: „Der Künstler verlieh dabei den unterschiedlichen Charakteren der beiden Fürsten Ausdruck; links der Kämpfertyp, rechts die Gelehrtennatur; der eine breitbeinig, die Arme in die Seiten gestemmt, der andere in einer nachdenklicher Haltung … in künstlerischer Hinsicht gehört dieses Grabmonument zum Erstaunlichsten was die Schloßkirche zu bieten hat: im bewegten Gesamtausdruck, wie in einigen Einzelformen…kündigt sich bereits das Zeit- und Stilgefühl des Frühbarock an. Allegorische Figuren … steigern den Aufbau ins Theatralische, kulminierend in der himmelsstrebenden Personifikation der Gerechtigkeit. Der Meister dieses Werkes, das in der regionalen Kunstlandschaft einzigartig dasteht, wurde bislang nicht ermittelt, vielleicht ist er in Heidelberger Friedrichsbau zu suchen“ [6]

Denkmalschutz

Emil Lacroix legte 1934 eine repräsentative Darstellung der Inventarisierung der Bau- und Kunstdenkmale in Stadt- und Landkreis Pforzheim vor. Wäre das badische Amt für Denkmalpflege nicht gewesen, hätte Pforzheim auch die berühmten Fürstendenkmäler der Renaissance im Stiftschor der Pforzheimer Schloßkirche St. Michael verloren. Bereits 1942 setzte Lacroix sich dafür ein, die wertvollsten Grabdenkmäler der Schloßkirche durch Mauern und Betondächer vor Luftangriffen zu schützen. Tatsächlich konnte er dieses Ziel 1943 mit dem Bau entsprechender Schutzhäuser erreichen, die den Bomben standhielten. Auf frühen Nachkriegsfotos sind diese Schutzhäuser noch zu sehen.[7]

Folgende fürstlichen Grabdenkmäler im Stiftschor in der Schloßkirche zu Pforzheim wurden durch Mauern und Betondächer vor Luftangriffen geschützt:

Folgende fürstlichen Grabdenkmäler im Stiftschor in der Schloßkirche zu Pforzheim wurden nicht durch Mauern und Betondächer vor Luftangriffen geschützt:

Einzelnachweise

  1. K. Schaefer: Die Grabmäler der Markgrafen von Baden in der Schlosskirche zu Pforzheim. In: Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum. BandVI, 1898, S.36–44.
  2. Timm 2004, S. 228.
  3. Timm 2004, S. 229.
  4. Timm 2004, S. 228–229.
  5. Hans Rott: Kunst und Künstler am Baden-Durlacher Hof, Karlsruhe 1917.
  6. Mathias Köhler: Ev. Schloss- und Stiftskirche St. Michael Pforzheim , Regensburg 1996, S. 35.
  7. Das Schutzhaus für die Fürstendenkmäler . In: Die Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004, S. 231.
  8. Christoph Timm: Pforzheim, Kulturdenkmale im Stadtgebiet, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2004, S. 77.

Literatur

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Themenportale
Unterstützt von
Werkzeuge