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Gerhard Ketterl

Von Stadtwiki

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Gerhard Ketterl (* 1956 in Pforzheim) war von 1979 bis 2019 Pressefotograf bei der Pforzheimer Zeitung in Pforzheim.

Leben

Gerhard Ketterl wurde 1956 in Pforzheim geboren und ist in Huchenfeld aufgewachsen. Von 1974 bis 1977 absolvierte er eine Fotografenausbildung bei Foto Notton in Pforzheim. 1978 leistete er seinen Grundwehrdienst im Pressestab bei der 1. Luftlandedivision. Die Bruchsaler Fallschirmjäger verpassten ihm auch seinen Spitznamen: Hekti, weil er ab und an zu einer gewissen Hektik neigte.

Am 2. Januar 1979 trat er seinen Dienst bei der Pforzheimer Zeitung an, als erster festangestellter Fotograf. Die Kollegen waren anfangs noch unschlüssig, was sie mit dem Jungspund anfangen sollten: Blümchen fotografieren? Es wurden – angesichts der Jahreszeit – tatsächlich Eiszapfen an Nummernschildern, die dann in der Pforzheimer Zeitung abgedruckt wurden.

Kurioses hat Gerhard Ketterl in seinen Jahren bei der Pforzheimer Zeitung immer mal wieder erlebt. So auch 1980 beim Staatsbegräbnis von Präsident Tito in Belgrad. Denn was tun, wenn der Bildfunk streikt, aber am nächsten Tag unbedingt ein Foto des Staatsaktes erscheinen soll? Ketterl wusste Rat: Er lichtete die Feierlichkeiten einfach am alten Fernsehapparat von Chefin Rosa Eßlinger ab. Folgerichtig stand dann der Vermerk "Foto: Ketterl" unter dem Bild. Was nicht nur in der Redaktion, sondern auch bei vielen Lesern für Verwunderung sorgte. Denn es war schwer vorstellbar, dass die als sparsam bekannte und damals betagte Inhaberin Geld in einen Flug nach Belgrad investierte – für nur ein Foto.

Viel bewegt hatte Gerhard Ketterl in all den Jahren durch seine Fotografien und Berichte. Nach seinem Kommentar "14 Tote sind genug" wurde die berüchtigte Todeskreuzung zwischen Pforzheim und Eisingen endlich entschärft: Landrat Heinz Reichert ließ den ersten Kreisverkehr im Enzkreis bauen. Als bekennender Freund von Modelleisenbahnen gelang es dem Fotografen zum 200-jährigen Bestehen der Pforzheimer Zeitung, einen Hersteller von der Notwendigkeit eines PZ-Modellbahnwagens zu überzeugen. 1440 Stück wurden verkauft, und 18.000 Mark flossen in das PZ-Hilfsprojekt "Menschen in Not". Manchmal half er auch Politikern auf die Sprünge: Der damalige Bundestagsabgeordnete Roland Richter vergaß schlichtweg, rechtzeitig einen Antrag für eine Sonderbriefmarke für das Kloster Maulbronn beim Finanzministerium zu stellen. Doch Gerhard Ketterl dachte daran – und sorgte für eine schöne Briefmarke anlässlich der Erhebung des Klosters in den Weltkulturerbestatus.

Stark beschäftigt haben den PZ-Fotografen eine ganze Reihe von Themen: Etwa das Projekt Sonnenfinsternis 1999, das er mit einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen den Lesern nahebrachte. Und auch mit "Astro-Alex" Alexander Gerst verband Gerhard Ketterl viel. Vor allem der Wunsch, die Erde aus dem All zu betrachten, und – als Traum des Fotografen – den blauen Planeten aus der Internationalen Raumstation heraus abzulichten. Doch zum Glück gab es die Familie – Ehefrau und drei erwachsene Kinder –, die den seit vielen Jahren in Schellbronn lebenden Fotografen immer wieder erdeten.

Quellen

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