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Eugen Dürrwächter

Von Stadtwiki

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Dr. Eugen Dürrwächter (* 13. Januar 1897 in Pforzheim; † 10. Januar 1980 in Lugano/Schweiz) war Chemiker und Unternehmer in Pforzheim. Er war Gründer der Firma Doduco in Pforzheim.

Leben

Eugen Dürrwächter wurde am 13. Januar 1897 als Sohn eines Goldfärbers in Pforzheim geboren. Dank einer an der Praxis ausgerichteten glücklichen Verbindung von Klarsicht, Energie und wissenschaftlichem Denken hat der Gründer der Dr. E. Durrwächter DODUCO KG aus seinem Ein-Mann-Betrieb einer kleinen Gold- und Silberscheideanstalt und einem Schmelz- und Walzwerk die Pforzheimer Schmuckwarenindustrie die größte Fabrik elektrischer Kontakte in Europa gemacht.

Die Weichen zum Durchbruch waren endgültig gestellt, als der damals Einunddreißigjährige nach einem Studium der Chemie an der Technischen Hochschule Stuttgart und einer vorübergehenden Tätigkeit in einer Pforzheimer Edelmetallscheiderei elektrische Kontakte in das Produktionsprogramm seiner Firma im Jahr 1928 aufnahm. Dieser Zweig entwickelte sich im Lauf der Jahre sehr erfolgreich und nahm einen wesentlichen Anteil im Gesamtprogramm des Unternehmens ein. Mitten im Zweiten Weltkrieg, 1941, erfolgte die Gründung eines Zweigwerkes in Sinsheim/Elsenz, aus dem zwei Werke mit Mitarbeitern geworden sind. Die Gründung bedeutete seinerzeit einen wesentlichen Beitrag zur Strukturverbesserung dieses vorwaegend agrarisch orientierten Gebiets.

Im Leben von Eugen Dürrwächter hat es zwei ungewöhnliche Kraftanstrengungen gegeben. Die eine bestand über Jahrzehnte hinweg im technischen Bereich und resultierte aus einem reichen Erfindergeist, der wiederum das entscheidende Pendant zur Expansion der Firma war. Die zweite stellte den Wiederaufbau der total zerstörten Pforzheimer Fabrik im Bereich von Goethestraße und Badgasse dar. Dabei konnte neues Leben erst ab 1947 aus den Ruinen sprießen, da Eugen Dürrwächter nach dem Zusammenbruch als dienstverpflichteter Kontaktexperte der US Air Force in Amerika weilte. Dass er dort allerdings viele persönliche und wissenschaftlich-technische Verbindungen knüpfen konnte, kam ihm später beim Wiederaufbau seines Lebenswerks zugute.

In den 1960er-Jahren wurde ein Werk in Conweiler gegründet, eigene Vertriebsgesellschaften in Mailand, Paris und London. Als Eugen Dürrwächter 1971 nach fast fünfzigjähriger unermüdlicher Tätigkeit als Komplementär und Firmenchef ausschied und, wenn auch schweren Herzens, in den Ruhestand trat, hinterließ er ein Unternehmen, das in fast allen Ländern der Erde tätig war und in seinem Arbeitsgebiet eine führende Position einnahm. 1980 hatte die Firma weltweit rund 1800 Mitarbeiter und mehrere Fabrikationsstätten in Deutschland, Spanien und in den USA. Die Gesellschaftsanteile lagen in den Händen des Hauses Thurn und Taxis und der Erben des Firmengründers.

Eugen Dürrwächter, einst Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer, Vorstandsmitglied der Fachvereinigung Edelmetalle, Träger des Bundesverdienstkreuzes und Ehrenbürger der Gemeinde Sinsheim, ist als Wirtschaftspionier ein Mann seiner Zeit gewesen. Mit ihm ist die Ära eines eher unreflektierten Aufbruchs zu neuen Ufern zu Ende gegangen, die Phase des Teamworks und der Konsolidierung hatte eingesetzt. Bezüglich seines eigenen materiellen Lebenszuschnitts konnte er von sich sagen, dass er sehr besrheiden gewesen sei.

Drei Tage vor Vollendung seines 83. Lebensjahres ist er in seinem Altersruhesitz in Lugano in der Schweiz verstorben. Eugen Dürrwächter, Inhaber von zweihundert Patenten, scheint den bekannten Satz von Goethe bestätigt zu haben, wonach Genie Fleiß sei. Denn an Fleiß und Tatkraft war er nicht zu übertreffen. Hinzu kam jedoch eine reiche Erfindungsgabe auf technischem Gebiet. Das Attribut genial darf in diesem Zusammenhang verwendet werden.

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