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Alfred Schwaer
Von Stadtwiki
Alfred Schwaer (* 31. Mai 1892 in St. Märgen, † 7. November 1966 in St. Märgen) war katholischer Pfarrer, Dekan und Geistlicher Rat in Pforzheim. Von 1932 bis 1957 war er Stadtpfarrer an der Sankt-Franziskus-Kirche in Pforzheim.
Leben
Alfred Schwaer wurde 1892 in St. Märgen im Schwarzwald geboren. Er absolvierte in Freiburg das Gymnasium und sein theologisches Studium. Nachdem er 1915 zum Priester geweiht wurde, war er zunächst in verschiedenen Gemeinden im Schwarzwald als Kaplan tätig. Anschließend wurde er an das Erzbischöfliche Missionsinstitut in Freiburg berufen und mit überregionalen seelsorgerischen Aufgaben betraut. So hielt er Volksmissionen ab und baute die Pfarrbüchereien des Landes auf. Ferner gab er eine neue Übersetzung der Nachfolge Christi von Thomas von Kempen heraus.
Im November 1932 wurde Alfred Schwaer zum Nachfolger von Stadtpfarrer Josef Elble an die St.-Franziskus-Kirche nach Pforzheim berufen. Als junger und aufgeschlossener Seelsorger setzte er sich schon früh für die Erneuerung der Liturgie und für moderne Methoden der Seelsorge ein. So führte er in Pforzheim ein sogenanntes Laienapostolat ein, sammelte bereits damals einen ökumenischen Kreis um sich und pflegte einen engen und guten Kontakt zur evangelischen Bevölkerung sowie zu den evangelischen Geistlichen.
Der Lebensweg von Alfred Schwaer war auch von persönlichen Schicksalsschlägen gezeichnet. 1942 erlebte er seinen 50. Geburtstag als Häftling, da er sich offen gegen den Nationalsozialismus bekannt und schützend vor seine Kapläne gestellt hatte. 1944 wurde sein Pfarrhaus bei einem Luftangriff zerstört, wobei er auch seine gesamte persönliche Habe verlor. Nicht nur, dass er das schwere Erleben der Pforzheimer Bevölkerung teilte, er setzte sich auch stets für sie ein. So zum Beispiel, als er beim Einmarsch der Alliierten dafür sorgte, dass jüngere Frauen nachts im St.-Trudpert-Krankenhaus übernachten konnten und dort vor den Übergriffen fremder Truppen sicher waren.
In den Nachkriegsjahren erwarb sich Alfred Schwaer große Verdienste beim Aufbau der Kirche, des Pfarrhauses, der verschiedenen Kindergärten und des Schülerhorts mit der Nähschule. 1957 schied er mit den Worten aus Pforzheim: "Weil ich die St.-Franziskus-Pfarrei so gern habe, gehe ich, denn sie kann keinen kränklichen Pfarrer brauchen".
Nach seinem Wegzug aus Pforzheim war Alfred Schwaer für einige Jahre bei den Dominikanerinnen in Neusatzeck bei Bühl (Baden) als geistlicher Superior tätig, bis er sich in den Ruhestand in seinen Heimatort St. Märgen zurückzog.
Werke
- In Gottes Hochschule. Gebete und Lieder für die Tage der heiligen Exerzitien. Von Diözesan-Missionar A. Schwaer. Erzbisch. Missionsinstitut Freiburg [um 1925].
- Die Nachfolge Christi. Nach der alten Donin'schen Ausgabe unter Vergleichung des lateinischen Textes neu bearbeitet von Alfred Schwaer, Erzbischöfl. Diözesan-Missionar. Katholische Verlagsanstalt J. Steinbrener, Buch- und Kunstdruckerei Freiburg i. Breisgau, Winterberg, Wien u. New-York. 544 Seiten, in deutscher Sprache mit gebrochenen Buchstaben (Fraktur), Imprimatur: Bischöfliches Ordinariat B. Budweis, am 3. Oktober 1929. † Simon Bischof.
Quellen
- Stadtarchiv Pforzheim, Signatur S1-29-S-108
- Pforzheimer Zeitung: Zum Tode des Geistlichen Rates Alfred Schwaer: In schwersten Jahren teilte er redlich das Schicksal der Pforzheimer. Ein Vierteljahrhundert hat er segensreich an der St. Franziskuskirche gewirkt. Ausgabe vom 9. November 1966.
Vorgänger Josef Elble | Pfarrer der Sankt-Franziskus-Kirche 1932 – 1957 | Nachfolger Theo Ullrich |