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Gummi Bamb

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Logo der Firma Gummi Bamb
Früheres Logo der Firma Gummi Bamb

Die Firma Gummi Bamb war ein alteingesessenes Pforzheimer Fachgeschäft für Gummi, Asbest-Ersatz und Kunststoffe, sowohl für Industriebedarf als auch als Haushalts- und Sanitätsartikel.

Inhaltsverzeichnis

Adresse

Gummi Bamb
Josef Bamb
Jörg-Ratgeb-Straße 9
75173 Pforzheim
Telefon und Telefax: (0 72 31) 2 50 74

Leistungsspektrum

Das Leistungsspektrum der Firma Gummi Bamb umfasst

Geschichte

Das Verkaufsgeschäft von Josef Bamb an der Östlichen 1 in der kriegszerstörten Pforzheimer Innenstadt

"100 Jahre alt – 100 Jahre jung? werden sich die Kunden fragen, wenn sie heute – am Jubiläumstag – bei Gummi-Bamb einkaufen und sich durch ein kleines Präsent überraschen lassen. Der helle, farbig dekorierte Verkaufsraum lädt zum Betreten ein. Das Warensortiment greifbar und übersichtlich präsentiert. Der große Kundenkreis in Pforzheim und dem weiten Umland vertraut der Beratung durch das erfahrene und freundliche Personal. Endlich wieder eine erfreuliche Wirtschaftsnachricht; wenn sich ein Unternehmen nach 100jähriger Firmengeschichte putzmunter präsentiert.

Als Josef Bamb im Jahre 1897 in Pforzheim an der Westlichen Nr. 66 das erste Spezialgeschäft für Asbest- und Gummiwaren eröffnete, waren es knapp 60 Jahre her, daß es – im Labor – gelungen war, aus dem Rohstoff Kautschuk den Werkstoff Gummi herzustellen. Um die Jahrhundertwende war Gummi teurer als Silber. Ein Kilogramm kostete 28 Goldmark. Josef Bamb erkannte in Pforzheim als erster, daß Gummi ein Werkstoff mit Zukunft war. Deshalb konnte er als erfolgreicher Geschäftsmann im Jahre 1912 das Haus Nr. 11 in der Baumstraße erwerben. 1919 verstarb Josef Bamb im Alter von 54 Jahren. Seine Ehefrau Hedwig führte zusammen mit Sohn Rudolf die Firma weiter. Der Bombenhagel am 23. Februar 1945 zerschlug das Geschäftshaus zu einem Trümmerhaufen. Aus einer heilgebliebenen Drei-Zimmer-Wohnung in der Pflügerstraße 47 nahm Gummi-Bamb wieder den Geschäftsbetrieb auf. Geradezu als ein Symbol des Aufbauwillens und der Improvisationskunst in Pforzheim nach der Katastrophe kann das erste Provisorium – der "Turm" an der "Östlichen 1" gelten. 1956 bezog Gummi-Bamb wieder normale Geschäftsräume am Stammsitz in der Baumstraße 11. Beim Wiederaufbau und der Ausweitung der Pforzheimer Schmuckindustrie bewährte sich Gummi-Bamb als zuverlässiger Partner, ohne dabei die Privatkundschaft zu vernachlässigen.

Nach dem Tode Rudolf Bambs im Jahre 1958 wurde die Firma Gummi-Bamb immer mehr zur Institution; also einer Einrichtung, deren Warenangebot fast jeder irgendwann braucht und deren Lenkung – dank des "Firmengeistes" – erfolgreich wirtschaftet, unabhängig von den Eigentumsverhältnissen. Am 1. Januar 1971 übernahm Horst Draheim als alleinbevollmächtigter Geschäftsführer die Leitung des Firmenschiffs. Er verlieh Gummi-Bamb neuen Schwung, indem er das Warensortiment um die Kunststoffe Delrin, PVC, Pertinax, Plexiglas, Teflon, Celluloid sowie Hartgewebe erweiterte. Er begründete den bis heute bewährten Firmengrundsatz der Lagerpräsenz. Der Privatkunde kann die Ware in die Hand nehmen, die Firmenkunden werden rasch beliefert. Sichtbarer Ausdruck dafür ist das umfangreiche Keilriemenlager mit rund 650 verschiedenen Abmessungen.

1990 verstarb Horst Draheim nach langjähriger Krankheit. Seine zweite Ehefrau Ruth führte und führt die Firma alleine weiter und vollbrachte 1993 den Kraftakt des Firmenumzugs in die Jörg-Ratgeb-Straße 9. 1978 arbeitete sich Ruth Draheim in die Firma ein. Durch Zuverlässigkeit und ihren freundlichen, souveränen Stil hat sie sich das Vertrauen und die Achtung der zahlreichen Kunden, von Lieferanten und Geschäftspartnern erworben."[1]

Ruth Draheim verstarb 2012. Die Geschäfte führte danach Jürgen Koch-Draheim weiter, der bereits 2013 mit einer aufsehenerregenden Schaufensteraktion vor dem Aussterben der Einzelhändler in Pforzheim warnte. Wenig später übernahm Marco Wolfsegger das Traditionsunternehmen. Im Mai 2019 kündigte er die noch binnen Monatsfrist erfolgende Schließung des Unternehmens aus wirtschaftlichen Gründen an.[2]

Einzelnachweise

  1. Pforzheimer Zeitung: 100 Jahre Gummi-Bamb – Gummi einst teurer als Silber. Ausgabe vom 6. Juni 1997.
  2. Gummi Bamb schafft’s nicht mehr: Besitzerfamilie warnte lange und drastisch, PZ vom 13. Mai 2019
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