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Steinhaus (Knittlingen)

Von Stadtwiki

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Steinhaus in Knittlingen

Das Steinhaus im Pfleghof 1 (Flst.-Nr. 0-1/5) in Knittlingen ist als Kulturdenkmal eingestuft.

Dreigeschossiger Massivbau, die großen Werksteine überwiegend mit Zangenloch, teilweise Buckelquader, profilierte Fenstergewände, durchgängig gewölbter Keller, dreigeschossigem Dachaufbau, modern ausgebaut und mit langen Gaubenbändern versehen. Wohl 13. Jahrhundert.

Bevor im Maulbronner Klosterareal 1580 der mächtige Fruchtkasten fertiggestellt war, ist hier der Hauptlagerplatz des Klosters anzunehmen. Das Steinhaus war in seiner Geschichte nicht nur Nahrungs- und Futterdepot, sondern auch Wohnhaus z. B. für die Bautrupps, die für die Instandhaltung der Straße und besonders der Knittlinger Steige sorgten. Häufig diente das Steinhaus als Kaserne, so vor allem während der Erbfolgekriege, als Franzosen und kaiserliche Truppen hier stationiert waren. Hier bot sich Raum für Waffenlager und Stallung, Werkstätten und Schmiede, während der Hof als Exerzierplatz diente.

Die Stadt erwarb das Steinhaus 1843 vom königlichen Kameralamt. Die geplante erneute Nutzung als Kaserne durch eine Stammkompagnie scheiterte 1865. Zunächst wurden Turngeräte gelagert und auch im 20. Jahrhundert bleibt die Nutzungsfrage schwierig. 1919 wurde aus Furcht vor politischen Veranstaltungen hier kein Gemeindesaal eingerichtet und im Verlauf nur Tabak getrocknet. 1938 wurde der Herrenkeller als Luftschutzraum eingerichtet und dieser 1944 mit einer Verbindung zum Keller der Braunschen Scheuer sogar noch erweitert. Die Feuerwehr hatte bis 1943 eine Bleibe.

Nach einem Brand 1945 erging bereits im nächsten Jahr der Beschluss zum Wiederaufbau. 1947 nahm hier ein Betrieb für Gemüsekonserven die Produktion auf. Nachdem schon in den 1950er Jahren Aufzug und Heizungsanlage eingebaut wurden, fanden 1986 weitere Umbaumaßnahmen statt, bei denen im Erdgeschoss die Bücherei, im Obergeschoss ein bestuhlbarer Saal und im 2. Obergeschoss Räume für die Stadtkapelle eingerichtet wurden. Instandsetzungsarbeiten an der Mauer folgten bis 1995.

Direkt im rechten Winkel an das Steinhaus waren ehemals das Armen- und das Gehenktenhäuschen angebaut, die heute verschwunden sind. Übrig geblieben ist noch die angebaute Braunsche Scheuer.

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