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Amoklauf von Mühlhausen

Von Stadtwiki

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Der Amoklauf von Mühlhausen ereignete sich am 4. September 1913 in Mühlhausen.

Der psychisch kranke Lehrer Ernst Wagner (1874-1938), der 1901/02 in Mühlhausen gelehrt hatte, erschlug erst morgens in Stuttgart-Degerloch seine Familie und fuhr dann mit der Bahn nach Mühlhausen, wo er nachts vier Häuser in Brand steckte und auf die aus den brennenden Häusern fliehenden Personen schoss. Er tötete neun Menschen und verletzte elf weitere, bevor er überwältigt und festgenommen werden konnte. Die Ursache für seine psychische Erkrankung liegt wahrscheinlich zum Teil in seiner unterdrückten Sexualität. Gleichwohl hatte er auch einen ausgeprägten Verfolgungswahn, der sich in einem Ekel gegenüber anderen Menschen entlud. Er gab zu, es bei seiner Tat nur auf Männer abgesehen zu haben, und bedauerte, dass auch Frauen und Mädchen zu schaden gekommen waren. Nach der Tat in Mühlhausen hätte er noch seine Schwester und deren Familie umbringen und sich dann im Schloss in Ludwigsburg selbst verbrennen wollen.

Statt des zu erwartenden Todesurteils wurde der Prozess - erstmals in der württembergischen Rechtsgeschichte - wegen Unzurechnungsfähigkeit des Angeklagten eingestellt. Wagner wurde daraufhin in die Heilanstalt Winnenthal bei Winnenden eingesperrt, wo er 1938 verstarb.

Zur Beisetzung der Opfer in Mühlhausen fanden sich rund 5.000 Zuschauer ein. Die Särge wurden vor den Häusern der Opfer aufgestellt und in einem gemeinsamen Trauerzug zum Friedhof gebracht. Gleichzeitig wurden auch die Leichen von Wagners Frau und seinen Kindern in Mühlhausen beigesetzt. Gedenksteine für die Opfer des Amoklaufs haben sich bis heute auf dem Friedhof Mühlhausen erhalten.

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